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Du befindest dich in der Kategorie: Schwalben-Tagebuch 2006

Donnerstag, 15. Juni 2006
Bald ist Richtfest
Von hirondelle, 21:01

Heute war wieder ein heißer Tag, aber am Abend brachte ein Gewitter etwas Abkühlung. Die letzte Nacht war mit einer Temperatur von 19,5° schon fast eine tropische.

Das neue Schwalbenpärchen hat im Hausbau so langsam Routine bekommen und legt jetzt ein ganz schönes Tempo vor. Ich glaube, die Fertigstellung dauert doch nicht bis zum Herbst. Das Nest hat mittlerweile eine richtige Halbkugelform bekommen. Leider ist die Leistung meiner Ultrakompakt-Kamera im Telebereich ziemlich schlecht, sodass ich Standbilder meiner Videokamera verwenden muss, um das Geschehen am Nest zu dokumentieren - daher die Unschärfe. Aber eine gute Digitalkamera steht inzwischen ganz oben auf meiner Wunschliste und ich bin schon fleißig am Sparen. Auf den folgenden Bildern ist ein fliegender Wechsel beim Nestbau zu sehen. Erst baut eine Schwalbe auf der linken Nestseite, dann kommt der Partner und baut rechts weiter.

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Freitag, 09. Juni 2006
Baufortschritt
Von hirondelle, 21:49

Nun ist das Wetter richtig sommerlich geworden, heute Nachmittag hatten wir 25° im Schatten. Gestern lagen wieder drei kaputte Eier auf dem Boden – ein Zeichen, dass ein weiteres Nest ausgeräumt und neu belegt wurde. Offenbar wird in zwei Nestern schon wieder gebrütet, es schauen neugierige Köpfchen heraus, sobald sich jemand von uns zeigt.

Das Pärchen mit dem Rohbau ist immer noch am Basteln und hat das begonnene Nest weiter vergrößert, man kann den frischen Rand an der dunkleren Farbe vom älteren Teil des Nestes unterscheiden. Allerdings werden sie bei gleich bleibendem Tempo vermutlich bis zum Herbst brauchen, bis das Nest fertig ist! Ich habe gelesen, dass man den Schwalben Schlamm für den Nestbau anbieten sollte, aber auf unserem Grundstück halte ich das für keine gute Idee, da wir eine Katze haben und ich die Schwalben nicht unnötig gefährden möchte. 

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Dienstag, 06. Juni 2006
Prima Klima
Von hirondelle, 17:47

Mal abgesehen davon, dass heute ein bemerkenswertes Datum ist, scheint jetzt endlich (wenn auch etwas zögerlich) der Sommer zu kommen. Die Aussichten für die nächsten Tage sind richtig toll und machen gute Laune – nicht nur bei mir, sondern auch bei unseren Schwalben. Sie tummeln sich wieder an den Nestern, dass es eine wahre Freude ist. Das neue Pärchen sitzt auf seinem angefangenen Rohbau, im Nest ganz links wird wieder zu zweit gekuschelt und den ganzen Tag kann man schon das lustige Gezwitscher zu hören.  

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Freitag, 02. Juni 2006
Es regnet Eier
Von hirondelle, 22:06

Seit Tagen schon konnte ich keine Bewegung an unseren Schwalbennestern mehr feststellen und beschloss, am Wochenende mal die lange Leiter aus dem Keller zu holen, wenn sich bis dahin nichts tut.   

Abends, gegen 18 Uhr, war ich in unserem Bad, dessen Fenster genau unter den Schwalbennestern ist und hörte draußen ein Klatschen. Ich ging mit meiner Tochter raus, um nachzusehen und es lagen zwei kaputte und ein ganzes Ei auf dem Boden. Während wir noch am Schauen waren, fiel ein weiteres Ei meiner Tochter fast auf den Kopf!

 

Wir guckten nach oben und sahen, wie eine Schwalbe gerade das erste Nest verließ. Später lagen noch mehr Eier unten, aus Nest Nr. 4 schaute wieder eine Schwalbe heraus.   

Die Eier waren kalt und schienen auch nicht lange bebrütet worden zu sein, es waren keine Küken zu erkennen. Offenbar wurden die Gelege im Stich gelassen und die Schwalben haben die Nester heute ausgeräumt. Da Schwalben mehrere Bruten im Jahr haben, bin ich optimistisch, dass es im nächsten Anlauf klappt.

  

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Donnerstag, 01. Juni 2006
Sommer?
Von hirondelle, 09:59

Heute soll der meteorologische Sommeranfang sein und dabei ist es draußen so kalt, dass man fast den Anorak braucht. In der Nacht zum letzten Dienstag sank die Schneefallgrenze bis auf 800 m und vielerorts gab es sogar Bodenfrost. Besserung ist erst am Pfingstwochenende in Sicht. Zum Glück sind wir hier im Rheintal klimatisch begünstigt, aber an den Schwalbennestern ist bei diesen Temperaturen deutlich weniger Aktivität zu beobachten, als bei warmem Wetter. Ich denke, dass sie bei der kühlen Witterung wahrscheinlich viel weniger Insekten fangen können, als bei höheren Temperaturen und es schwieriger für sie wird, ihre Jungen aufzuziehen.

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Montag, 29. Mai 2006
Kaum zu glauben
Von hirondelle, 09:54

…was mir beim Durchblättern eines Kataloges für allerlei mehr oder weniger Nützliches ins Auge fiel: Ein Schwalbennest aus Kunststein. Die hygienisch einwandfreie Alternative zum echten Schwalbennest, perfekt zugeschnitten auf den ordnungsliebenden Durchschnitts-Gartenbesitzer. Das Beste ist der Text: „Naturfreunde lieben das Schwalbennest!“

 

Das weitere Gartenzubehör für den wahren Naturfreund kann im gleichen Katalog bestellt werden: Plastikblumen mit Solarzelle, die zappeln, wenn die Sonne scheint; Plastikente -frosch und –nilpferd für den Gartenteich; grüne Steckplatten für die schnurgerade Rasenkante; künstliche Kieselsteine, die im Dunkeln leuchten und verschiedene perfide Wespen- und Mückenfallen, die man bei solch einer Gartengestaltung auch dringend benötigt, da Kunststeinschwalben nun mal keine sonderlich geschickten Insektenjäger sind.

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Mittwoch, 24. Mai 2006
Kaputt
Von hirondelle, 14:24

Heute finde ich ein zerplatztes Ei auf dem Rand eines Lichtschachts unter den Schwalbennestern. Es scheint noch nicht lange bebrütet worden zu sein. Man erkennt kein Küken, aber der Dotter sieht blutig aus. Was mag hier wohl vorgefallen sein? Nestkämpfe? Ein Missgeschick? Wurde es gezielt aussortiert? Ich weiß es nicht. Was im Nest vorgeht, bleibt mir leider verborgen.

Der Nestbauversuch des neuen Pärchens wurde wieder eingestellt. Warum, weiß ich auch nicht. Keine 100 m von hier steht ein Haus direkt am Feld mit einer großen Kolonie Naturnester. Schlamm gibt es bei uns doch eigentlich genug, durch die Bewässerung der Gemüsefelder bei Trockenheit. 

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Sonntag, 21. Mai 2006
Sturmschäden
Von hirondelle, 15:31

Heute holte ich meine fehlende Trainingseinheit von gestern nach und ging in den Wald joggen. Oh weh, wie es hier aussieht! Der Sturm hat nicht nur Zweige und Äste von den Bäumen gerissen, sondern vereinzelt sogar Baumkronen abgeknickt und ganze Bäume umgedrückt.

Bei einem Baum bleibe ich stehen, er war besonders markant. Er stand genau in der Ecke einer Wegkreuzung und auf ihn war ein Pfeil gemalt. Dieser Pfeil gehörte zu den Markierungen einer vermessenen 10 km-Strecke. Der Läufer Herr L., der diese Strecke vor langer Zeit vermessen und jeden Kilometer markiert hat, lebt schon seit vielen Jahren nicht mehr und nach und nach verschwinden auch die Markierungen. Jedes Mal, wenn ich an diesem Baum vorbeikam, musste ich an Herr L. denken. Viele Leute nahmen eine Abkürzung: Statt um den Baum herumzulaufen, liefen sie innen vorbei. Vielleicht hat das den Baum geschädigt, denn die Erde um ihn herum war komplett verdichtet und man konnte heute erkennen, dass einige der dicken Wurzeln schon abgestorben waren. Er konnte dem Sturm nicht standhalten und brach direkt über dem Boden ab.

Ich hätte nicht gedacht, dass mir der Verlust eines einzelnen Baumes inmitten von tausenden anderer nahe gehen würde, aber bei diesem ist das der Fall. Mit ihm ist eine weitere Spur des Herrn L. verschwunden und ich frage mich, wie lange es wohl dauern wird, bis auch die Letzte weg ist. 

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Samstag, 20. Mai 2006
Unwetter
Von hirondelle, 21:41

Nachdem es heute vormittags lange geregnete hatte, klarte es nachmittags auf. Dann nahte eine Gewitterlinie von Westen und brachte Unwetter über viele Teile Deutschlands, auch zu uns. Wir wollten gerade los zum Mannheim Marathon, als plötzlich starker Wind aufkam. Ein seltsames lautes Brausen veranlasste mich, auf die Straße zu gehen und nach oben zu schauen. Was ich sah, schockte mich. Das musste ein Wirbelsturm sein! Vom Feld her zog eine rotierende Säule aus lauter Ackerfolien über den Ortsrand. Die Folien wurden regelrecht bis in die Wolken gesaugt. Ich rief schnell meinen Mann, holte die Videokamera und drückte sie ihm in die Hand. Vor lauter Aufregung vergaß er, den Objektivdeckel abzumachen. Bis er endlich filmte, hatte sich der Spuk schon wieder aufgelöst, Starkregen setzte ein und man sah nur noch ein paar Folienbahnen hoch oben am Himmel. Wir fuhren vorsichtig los, aber den Weg hätten wir uns sparen können, denn der Marathon wurde wegen des Unwetters und zu vieler Schäden auf der Strecke abgesagt.

 

Ich hoffe, den Schwalben ist nichts passiert. Ob sie bei Sturm in den Nestern sind? Aber was machen die Schwalben, die keine Nester haben??? 

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Mittwoch, 17. Mai 2006
Beobachtungen
Von hirondelle, 15:35

Bei herrlichem, warmem Wetter war der Himmel über unserem Haus heute voller Schwalben. Ich setzte mich in den Gartenstuhl und beobachtete eine Weile unsere kleine Kolonie. Entweder ist an den Nestern nichts los, oder sie werden plötzlich von vielen Schwalben gleichzeitig angeflogen. Das Motto „lieber gemeinsam als allein“ scheint nicht nur beim Nisten, sondern auch in der Luft zu gelten. Interessant ist, dass manchmal Schwalben ins Nest wollen, die von den Insassen nicht geduldet werden. Ich überlege mir, ob es vielleicht die Jungen aus dem vergangenen Jahr sind, die gerne in gewohnter Manier zu den Eltern ins Nest möchten. Wenn sie ins Nest schlüpfen, geht im Inneren ein ziemliches Gezeter los und der Eindringling kommt bald wieder heraus. Dabei wird er oft an den Flügeln oder den Füßen gepackt und hängt manchmal für einen Moment hilflos flatternd am Nest, bevor er sich endlich befreien kann. Einmal zählte ich drei Schwalben in einem Nest, eine andere hielt sich noch außen fest! 

 

Ein Stück neben den Kunstnestern versucht ein Paar, ein eigenes Nest zu bauen. Sie fliegen den vorhandenen Rand immer nacheinander an und vergrößern ihn allmählich.

 

 

 

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Dienstag, 16. Mai 2006
Ein herrlicher Tag
Von hirondelle, 17:21

Das superschöne Wetter lädt wieder zum Laufen in den Wald ein. Wie ich den Mai liebe! Alles ist jetzt üppig grün und das Blätterdach so dicht, dass es viel Schatten spendet. Leider höre ich am Waldrand keine einzige Nachtigall mehr, dafür zwitschern die Stare und aus den Bruthöhlen hört man schon deutlich das Piepsen der Jungen. Der Wald ist voller Vogelstimmen: Drossel, Zilpzalp, Waldlaubsänger und Buchfink höre ich, dabei gibt es noch viele, die ich nicht kenne. Auch ein Kuckuck ruft in unmittelbarer Nähe und ich bewundere den simplen Ruf: Zwei klare und saubere Töne, wie aus einer Blockflöte. Auf einmal ertönt ein Pirol und sein exotisches Flöten verleiht dem Wald Dschungelatmosphäre. In der zweiten Runde habe ich Glück, denn am Waldrand singt nun doch noch eine Nachtigall meine Lieblings-Strophe: Das lang gezogene Düh-Düh-Düh-Düüh.   

Angehängte Dateien:
nachtigall-kurz.wav nachtigall-kurz.wav (192 kb)

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Samstag, 13. Mai 2006
200 Nester
Von hirondelle, 12:43

In unserer lokalen Tageszeitung „Die Rheinpfalz“ steht jetzt ebenfalls ein Aufruf, sich bei der Aktion „Schwalben willkommen“ zu melden. In dem Artikel kommt Herr Carlo von Opel zu Wort, der an seinem Haus 100 Kunstnester und noch mal ebenso viele, von den Schwalben selbst gebaute Nester zählt, dazu noch 20 Rauchschwalben-Nester.

Ich bin beeindruckt! Über 200 Nester! Nun - ich denke, das Hofgut Petersau ist ein wenig größer als unser 2-Familien-Haus, aber ein paar mehr Nester hätten an unserer Wand schon Platz. Leider kann ich das nicht alleine bestimmen, da andere Mitbewohner unseres Hauses meinen, die Schwalben würden ziemlich viel Dreck machen. Ich finde, das ist relativ und die betreffenden Personen haben die Bornheimer Storchenscheune noch nicht aus der Nähe gesehen.

Auf jeden Fall sollten wir Kotbretter anbringen, die fehlen uns noch.

 

 

 

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Freitag, 12. Mai 2006
Geschlüpft?!
Von hirondelle, 12:31

Heute fand ich unter den Nestern eine leere Eierschale. Herzlichen Glückwunsch für das erste Küken der Brutsaison 2006! Von den vier Nestern scheint lediglich eins (das dritte von links) nicht besetzt zu sein.

 

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Sonntag, 30. April 2006
Zwei Nester belegt
Von hirondelle, 12:15

Heute steht wieder Laufen auf dem Programm, also ab in den Wald. Ich staune, wie dicht das Blätterdach der Bäume in wenigen Tagen geworden ist - als ob die Natur nur darauf gewartet hätte, sich nach dem langen Winter und dem kalten Frühjahrsbeginn endlich zu entfalten.

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Mittags kontrolliere ich unsere Schwalbennester und sehe ein Köpfchen im 4. Nest und zwei Köpfe im 2. Nest. Es ist also Paarkuscheln angesagt – sehr viel versprechend! Auf dem Boden sind Kotkleckse: Ein Zeichen, dass die Nester jetzt dauerhaft bewohnt werden.

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Freitag, 28. April 2006
Schwalben willkommen
Von hirondelle, 12:02

Im Ludwigshafener Wochenblatt stand am 12.4. ein Artikel über die Aktion „Schwalben willkommen“, deren Schirmherr Carlo von Opel aus Frankenthal ist. Für alle Wohngemeinschaften, an deren Haus mindestens drei beflogene Schwalbennester sind, gibt es eine Urkunde und eine Plakette für die Hauswand. Nun – leider können Schwalben nicht lesen, aber Menschen können das. Und vielleicht kommt der eine oder andere Mensch dadurch zu der Einsicht, dass so eine Plakette an der Wand hübscher aussieht, als die seltsamen Schwalben-Fernhalte-Flatterbänder, die unter einigen Dachüberständen in unserem Ort zu sehen sind. Ich beschließe, mich bei der Aktion zu melden.

==> zum Artikel

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